Festival Sahara - Algerien

Schon einmal von den "Saharawis" (ausgesprochen "Saharauis") gehört?

Ehemalige Bewohner von Spanisch-West-Sahara - das findet man noch in alten Atlanten - wohnen seit den 70er-Jahren in der Wüste. Nachdem der letzte spanische Soldat die ehemalige Kolonie verlassen hatte wurde das Land von Markokko besetzt. Ein erbitterter Guerilla-Krieg begann mit furchtbaren Ereignissen auf beiden Seiten. Nunmehr sind ca. 2.500 km zwischen Marokko und Algerien total vermimt, kein Saharawi kommt mehr unbeschadet über die Grenze. Die Saharawis sagen zu dieser Grenze "Wall of shame".

Aus unterschiedlichsten Gründen werden die ca. 250.000 Flüchtlinge in der algerischen Wüste Nahe Tindouf zwar international unterstütz und somit am Leben erhalten, zurück können sie dennoch nicht. Marokko fordert für eine Rückkehr die Akzeptanz der markokkanischen Herrschaft was für die Saharawis unakzeptabel ist. Der internationalen Gemeinschaft ist wohl der Zugang zur fischreichen marokkanischen Atlantikküste, vor allem aber jener zur Phosphor-Mine "Bou Craa" wichtiger als die Rückkehr der Flüchtlinge in ihr Land.

Info zum Phosphor bitte hier klicken
Google-Maps-Link zur Phosphor-Mine Bou Craa ca. 300 entfernt von der Touristenmetropole Grand Canaria

Krieg führen will derzeit niemand mehr, wenngleich ich erleben durfte, dass die von Kuba geschulte intelligente Jugend sehr wohl kriegsbereit wäre und auf ihren Befreier alias "Che Guevara" - der mit Bildern auf T-Shirts und Posters allgegenwärtig zu sein scheint - hofft.

Nach fast 30 Jahren sinnlosem Blutvergießen haben sich die Flüchtlinge geändert und veranstalten nun ein jährliches Filmfestival um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Dennoch sterben jährlich viele Menschen durch die Mienen, vor allem spielende Kinder werden schwer verletzt oder getötet. Ich durfte 2009 an dem Festival teilnehmen und war fasziniert und deprimiert gleichermaßen. Wie schön war es, nach nur 1 Woche wieder heim ins österreichische "Paradies" zu kehren, wie schlimm muss es sein, dort sein Leben lang festgenagelt zu sein.

Österreich hat sich immer vorbildlich verhalten, Neutral zu beiden Seiten, viele Verhandlungen wurden unter größter Geheimhaltung in Österreich gemacht. In den 90er Jahren waren österreichischen Blauhelme vor Ort, viele Pädagoginnen und Kindergärtnerinnen wurden in Österreich ausgebildet.

Link zum Festival Sahara: http://www.festivalsahara.com/

 

ZUR FOTOGALERIE